Mittwoch, 16. September 2009

Schadstoffdatenbank nutzt OpenStreetMap

Umweltbundesamt zeigt Emissionen auf freien Landkarten

Über das Online-Schadstoffregister können Bürger die Emissionen in ihrer Nähe abrufen.
(Bildquelle: Screenshot WhereGroup)


Laut EU-Verordnung müssen die Mitgliedsländer offen legen, welche Schadstoffe in die Luft, in Gewässer und in den Boden freigesetzt werde. Das Umweltbundesamt eröffnet ein Internetangebot, über das Bürger sich Belastungen in ihrer Umgebung abrufen können.
Die Emissionen werden auf Karten, die von OpenStreetMap stammen, angezeigt.


Welche Schadstoffe oder wie viel Kohlendioxid pustet die Fabrik in der Nachbarschaft in die Luft? Wie hoch die Schwermetallbelastung im bevorzugten Angelsee? Solche Informationen können Bürger über das deutschen Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister http://www.prtr.bund.de/ (Pollutant Release and Transfer Register, PRTR) abrufen, das das Umweltbundesamt (UBA) heute im Internet zugänglich macht.


Die Daten stammen von den Emittenten selbst:
Seit 2008 müssen Industriebetriebe den Behörden melden, welche Schadstoffe sie in die Luft, das Wasser und den Boden freisetzen.
Außerdem müssen sie angeben, wenn sie Abfälle und Abwasser an anderer Stelle als dem Standort entsorgt haben.
Die Betriebe übermitteln diese Daten online. Sie werden im PRTR gesammelt und können ab heute von den Bürgern abgerufen werden.
Sie haben die Möglichkeit, die Daten nach ihrem Wohnort abzufragen. Die Ergebnisse werden dann auf einer Landkarte angezeigt.


Das ganze Projekt beruhe dabei auf Open Source und stehe unter der offenen GPL (GNU General Public License). Das Bonner Unternehmen WhereGroup hat das Internetportal im Auftrag des UBA entwickelt. Das zeigt sich auch am Kartendienst, den das Schadstoffregister nutzt: Die Emissionsdaten werden auf Karten dargestellt, die von dem freien Kartographieprojekt OpenStreetMap stammen (www.openstreetmap.org).
Es ist das erste Mal, dass eine oberste Bundesbehörde OSM-Karten so prominent einsetzt.


Der Kartendienst sei dabei nach den Vorgaben des Open Geospacial Consortiums (OGC) gestaltet. Das erlaube es beispielsweise, dass das UBA Daten von den Geoportalen der Bundesländer in sein Angebot einbinde.
[Quelle: UBA, WhereGroup, golem.de]

Mittwoch, 9. September 2009

Basisdaten über Geothermie im Web

[Bildquelle: www.geotis.de]

Mit Hilfe der Geothermie kann sowohl Wärme als auch Strom erzeugt werden. In Deutschland existieren bereits mehr als 13 Anlagen zur Nutzung geothermischer Potenziale und weitere 20 Projekte befinden sich in Planung.

Das Geothermische Informationssystem für Deutschland www.geotis.de bietet kostenfrei Basisdaten über bestehende und im Bau befindliche geothermische Anlagen und zeigt geologische Strukturen und physikalische Parameter des Untergrunds, die für die Nutzung der Geothermie relevant sind.
Die Basisdaten dienen zur verbesserten Erschließung der geothermischen Potenziale in Deutschland. Mithilfe von interaktiven Benutzeroberflächen erhält der Benutzer Einblicke in die Untergrundstrukturen der wichtigen geothermischen Grundwasserleiter.

Das geothermische Informationssystem enthält eine Vielzahl von Datenbank gestützten Informationen: zum Beispiel Art des Grundwasserleiters, seine Tiefenstruktur und Temperaturverteilung. Auch weitere Aussagen über vorhandene Tiefbohrungen oder seismische Sektionen sowie zur hydraulischen Ergiebigkeit können interaktiv abgerufen werden. Umfangreiche mathematische Modellierungen der geologischen Strukturen und des Temperaturfeldes liefern dreidimensionale Untergrundraster.

Anhand von räumlichen Horizontal- und Vertikalschnitten können Interessenten eine erste Bewertung der Chancen zur Nutzung tiefer geothermischer Energie gewinnen. Das System liefert Grundlagen für notwendige Machbarkeitsstudien, die einer Investitionsentscheidung voraus gehen.

Das Geothermische Informationssystem für Deutschland (GeotIS) ist seit Anfang Juni 2009 unter www.geotis.de im Internet verfügbar.

Das Geothermische Informationssystem ist am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in mehrjähriger Arbeit aufgebaut worden. Als Partner waren geologische Dienste der Bundesländer, zwei Universitäten und ein Geothermie-Unternehmen beteiligt.

Kontakt:
Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik
Sandra Pester
Tel. (0511) 643-2935
Stilleweg 2
30655 Hannover


Tipp: Geothermie: Situation in der Bundesrepublik Im aktuellen Geothermie-Bericht der Bundesregierung werden die Entwicklungsmöglichkeiten und -grenzen der Erdwärmenutzung aufgezeigt. Der Bericht kann hier (http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/bericht_geothermie_bf.pdf) heruntergeladen werden.

[Quelle: www.ihk.hannover.de]