Mittwoch, 25. März 2009

Bericht von der FOSSGIS 2009 an der Leibniz-Universität Hannover

[Bildquelle: www.fossgis.de]


Die größte deutschsprachige Konferenz für Freie und Open Source GI-Systeme, die FOSSGIS, fand vom 17. bis 19. März 2009 an der Leibniz Universität in Hannover statt. Die fast 500 Besucher kamen in diesem Jahr aus zahlreichen europäischen und auch außereuropäischen Ländern, um sich über aktuelle Open Source Entwicklungen in der Geoinformatik zu informieren und auszutauschen.

Nach einigen Grußworten von Günter Scholz und Prof. Dr. Monika Sester von der Leibniz Universität Hannover sowie Arnulf Christl (Präsident der Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) und Dr. Peter Löwe (FOSSGIS e.V.), startete die Konferenz mit einem Vortrag von Nico Reimers vom Institut für Rechtsinformatik der Universität Hannover zum Thema "Wer ist schon James Bond? Qs Technik für jedermann". Nach weiteren sechs Lightning-Talks waren die Besucher für die nächsten Konferenztage sehr gut eingestimmt.

In 14 Vortragsblöcken von Dienstag bis Donnerstag präsentierte die FOSSGIS einen Querschnitt der aktuellsten Themen, wie Metadaten und INSPIRE, neuste WebGIS Entwicklungen, Freie Geodaten, Sichere Geodateninfrastrukturen, Forschung und Lehre , SensorWeb, Thematische Kartographie und andere. Alle Vorträge stehen in dem online verfügbaren Tagungsband zum Nachlesen bereit.

Neben dem sehr interessanten Vortragsprogramm fanden auch zahlreiche Anwender- und Entwicklertreffen zu Mapbender, OpenStreetMap, Quantum GIS und dem UMN MapServer statt.

Als Besonderheit reiste Tim Sutton, einer der Kernentwickler von Quantum GIS, als Special Guest aus der internationalen FOSS4G-Szene aus Südafrika an, um die Anwendertreffen mit einem Bericht über "QGIS, Evolution of a user friendly desktop FOSSGIS application" einzuläuten und alle Teilnehmer zu motivieren, sich aktiv einzubringen.

Die Finanzierung der kostenfreien Konferenz konnte, neben der Unterstützung durch die zahlreichen Sponsoren, auch 2009 durch interessante Workshops ermöglicht werden. Diese praxisnahen Intensivkurse zu vielfältigen Themen werden meist von den Entwicklern selbst geleitet, so dass neueste Features kombiniert mit Grundlagenfunktionen von kompetenten Leitern an die Teilnehmer vermittelt werden können. Eine Mischung, die sich in den letzten Jahren etabliert hat und eine hervorragende Chance für die Konferenzteilnehmer ist, die Projekte kennen zu lernen.
Die Liste der möglicherweise verpassten Workshops ist unter http://www.fossgis.de/konferenz/wiki/Workshops_2009 einsehbar.

Nicht zu vergessen ist die mittlerweile fast legendäre Abendveranstaltung am ersten Konferenzabend. Fast 200 Besucher kamen nach einem gelungenen Konferenzauftakt und diskutierten noch bis spät in die Nacht bei Open Source Bier der HBX Brauerei Hannover ausgiebig weiter.

Der FOSSGIS e.V. nutzte die Konferenz zum Abhalten seiner jährlichen Mitgliederversammlung, zu der wieder einige Mitglieder hinzugewonnen werden konnten (http://www.fossgis.de/mitgliedschaft.html). Erstmalig zeigte sich der wachsende Verein in neuer Größe und die Beschlüsse der Mitgliederversammlung zeigen deutlich, wie der Verein auch in Zukunft seine Funktionen im Bereich OSGeo und OpenStreetMap wahrnehmen möchte. Gleichzeitig bekräftigte die Mitgliederversammlung das deutliche Ziel, Open Source Projekte im Geobereich und Projekte zu freien Geodaten noch stärker zu fördern, als dies in den Vorjahren bereits der Fall war.
Bernhard Reiter von der Free Software Foundation Europe (FSFE) schloss die Konferenz mit einem pointierten Abschlussvortrag, so dass ein knappes Jahr Zeit bleibt, sich auf die nächste FOSSGIS-Konferenz zu freuen und vorzubereiten.

Die FOSSGIS wurde gemeinsam von der internationalen OSGeo Foundation und dem FOSSGIS e.V. (der auch die Vertretung der OSGeo Foundation für den deutschsprachigen Raum ist) veranstaltet. Organisatorisch wurde die FOSSGIS durch ein engagiertes Organisationsteam in den letzten Monaten begleitet und unterstützt.
Die Konferenz konnte durch die Sponsorengelder der ausstellenden Unternehmen (Messe_Sponsoring_2009) und die Workshopteilnahmen finanziert und erneut ohne einen Teilnehmerbeitrag durchgeführt werden.

Die Leibniz-Universität Hannover stellte ihre Räumlichkeiten und die notwendige technischen Infrastruktur für die Konferenz zur Verfügung.

Die nächste FOSSGIS wird im Frühjahr 2010 stattfinden, nähere Informationen dazu finden sich in Kürze auf der Homepage der FOSSGIS:
http://www.fossgis.de/konferenz

[Quelle: Geobranchen.de - Der Bericht wurde von Marco Lechner (Institut für Physische Geographie – Uni Freiburg) zur Verfügung gestellt.]

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Besten Gruß
Klaus Kruse
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